Was Fahrschul- und Integrationskurslehrkräfte gemeinsam haben

Das ZDF-Magazin Frontal21 hat sich am 15. März mit der Diskrepanz zwischen der wichtigen Rolle der LehrerInnen in Integrationskursen auf der einen Seite und der schlechten Arbeitsbedingungen selbiger auf der anderen Seite auseinandergesetzt. Wer den Beitrag noch nicht gesehen hat, kann ihn in der ZDF-Mediathek [ca. ab 7:10] ansehen.

Dass ausgebildete DaF-/DaZ-LehrerInnen nicht sonderlich viel verdienen und durch ihre Tätigkeit als Honorkraft nicht abgesichert sind, ist ja ein alter Hut. Was mich an dem Beitrag viel eher schockiert hat, waren die Szenen aus der Fahrschule:

Im Herbst 2015 hat die Agentur für Arbeit Gelder für Sprachkurse im Umfang von 320 Stunden bewilligt, teilnehmen durften Menschen aus „sicheren Herkunftsländern“. Nicht nur zertifizierte Sprach- oder Volkshochschulen durften diese Kurse ausrichten, sondern auch andere Träger, die bisher keine Erfahrung mit ‪DaF‬/ DaZ‬ hatten. In diesem Beitrag wird ein
Fahrschullehrer gezeigt, der völlig unvorbereitet einen Kurs mit potentiell traumatisierten oder nicht alphabetisierten Flüchtlingen übernommen hat.

Und der Hammer? Auf dem Tisch und der Leinwand sieht man kostenlose Materialien, die für den Einsatz mit Ehrenamtlichen konzipiert wurden, darunter das Heft der Flüchtlingshilfe München und die Materialien von WelcomeGrooves.

Ich vertrete zwar die Meinung, dass auch Menschen ohne DaF/DaZ-Ausbildung guten Unterricht gestalten können (sonst hätte ich diesen Blog nicht gegründet), aber zwischen engagierten Ehrenamtlichen mit zum Teil pädagogischem Hintergrund und Fahrschullehrern und -leitern, die bloß ein gutes Geschäft wittern, liegen Welten.

Da hätte man das Geld lieber in Schulungen für Ehrenamtliche investiert…