Schlagwort: LernerInnen

Mini-Methoden-Tipp-Nr. 14 – Demokratische Abstimmung

Was? Eine schnelle und unkomplizierte Methode, Abstimmungen in der Klasse durchzuführen

Für wen? Anfänger und Fortgeschrittene

Material: Tafel, Whiteboard oder Flipchart und passende Stifte

So geht’s: Diese Methode eignet sich, um schnell eine Wahl zwischen verschiedenen Optionen zu treffen, zum Beispiel:

  • Welches Thema sollen wir als nächstes lernen?
  • Welches Thema sollen wir wiederholen?
  • Welches Spiel sollen wir spielen?
  • Wohin soll unser Ausflug gehen?

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Feedback geben – mit Stickern, Stempeln und Co.

Ich kann mich noch gut an meine Grundschulzeit erinnern. In den ersten beiden Klassen gab es ja noch keine klassischen Schulnoten. Stattdessen hatte unsere Klassenlehrerin Stempel mit Tiermotiven und kleinen Botschaften, die sie unter unsere Hausaufgaben und Tests stempelte.

Wir waren vielleicht klein, aber nicht blöd – die Bedeutung der Stempel und ihre „Hierarchie“ haben wir schnell entschlüsselt. Super war besser als prima; wer ein mehr üben bekommen hat, war traurig.

Als Kind fand ich das blöd. Warum können wir nicht die richtigen Noten bekommen, so wie die älteren Kinder? Weiterlesen

Mini-Methoden-Tipp-Nr. 10 – Fünf-Finger-Feedback

Was? Das Fünf-Finger-Feedback (oder auch: 5-Finger-Feedback) ist eine einfache Methode, um ein grobes Feedback von KursteilnehmerInnen zu erhalten.

Für wen? Anfänger und Fortgeschrittene

Material: Papier und Stifte für Notizen (ggf. vorbereitet als Fragebogen)

So geht’s: Du benutzt die fünf Finger einer Hand, um deine Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer nach Feedback zu fragen.

Erkläre die fünf Finger-Bedeutungen und lasse die TN etwas dazu (anonym) aufschreiben:

  • Daumen: Was war super? Was hat dir am besten gefallen? (Gefällt mir-Geste, auch wie bei Facebook) Weiterlesen

Warum ich ungern Webseiten oder Apps zum Selbstlernen empfehle

„Mein Schüler A. ist sehr fleißig und würde gern außerhalb unseres Unterrichts selbstständig weiterlernen – kannst du eine Webseite oder App dafür empfehlen?“

Solche oder ähnliche Fragen habe ich schon zuhauf bekommen, und ich sehe sie auch oft, wenn ich in Facebook-Gruppen wie „Materialsammlung DaF/DaZ: Flüchtlingshilfe konkret!“ unterwegs bin.

Selbstverständlich gibt es im Netz ein großes Angebot an kostenlosen Apps und Webseiten mit Arbeitsblättern oder Online-Übungen. Also ist es doch eine gute Idee, fleißigen Lernerinnen und Lernern ein paar Tipps zum eigenständigen Lernen zu geben?

In der Theorie eine gute Idee. Allerdings fällt es mir schwer, Empfehlungen zu geben – aus diesen Gründen: Weiterlesen

Fasten im Ramadan – Einfluss auf den Sprachkurs? [Interview]

Für Muslime hat vor kurzem der Fastenmonat Ramadan begonnen. Mit Sicherheit haben die meisten DeutschlehrerInnen auch muslimische KursteilnehmerInnen in ihren Klassen, die fasten und somit tagsüber auf Essen und Trinken verzichten.

Auf Facebook habe ich schon einige Diskussionen verfolgt, in denen darüber gesprochen wurde, wie man sich als nichtmuslimische(r) LehrerIn in dieser Zeit verhalten soll. So wurde zum Beispiel diskutiert, ob man aus Solidarität oder Höflichkeit ebenfalls auf das Essen und Trinken verzichten solle oder nicht.


primamuslima_logoIch habe mich deshalb mit Merve Kayikci über das Fasten im Ramadan allgemein und über den Einfluss auf den Unterricht unterhalten. Merve ist Muslima und bloggt auf primamuslima.de unter anderem über das muslimische Leben in Deutschland.


Was ist Ramadan genau? Warum fastet man?

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DaFür: E-Learning-Angebot für Flüchtlinge

DaFür – Deutsch als Fremdsprache für Integrationen. So heißt ein neues E-Learning-Angebot für Flüchtlinge, die Deutsch lernen wollen. Entwickelt wurde die kostenlose Plattform von der htw saar und der EUROKEY Software GmbH.

Bisher gibt es fünf Module mit den Themen Behördenbesuch, Gesundheit, Der Einkauf, Wohnen und Termine machen. (Überblick über die Inhalte der Module) Weiterlesen

Frage & Antwort, Teil 6: Motivation erkennen und fördern

 

Hallo Kato,

[…] dem Ratgeber für ehrenamtliche Helfer von Frau Lourdes Ros konnte ich fast Nichts für meine praktische Situationen entnehmen. Ich muss immer wieder völlig von vorne beginnen. Mal kommen 12, dann wieder nur einer. Dann mal drei. […]

Wie startet man quasi ohne jede Kommunikation, wenn zudem keine Motivation erkennbar ist, die deutsche Sprache zu erlernen? Das Lernen zu lehren fällt mir sehr schwer. […]

Beste Grüße und vielen Dank für Ihre Seite,

Jürgen B.

 

Lieber Herr B.,

Sie sprechen ein sehr interessantes und sehr wichtiges Thema an. Motivation ist für den Lernprozess sehr wichtig; und gleichzeitig ist es für Ehrenamtliche sehr frustrierend, sich zu fragen „warum nehmen sie unsere Angebote nicht an? Warum sind sie so demotiviert?“.

Ich möchte Ihnen im Folgenden ein paar Gedankenanstöße aus meiner Erfahrung mitgeben, auch wenn es für Ihre Situation wohl keine einfache „Lösung“ gibt. Weiterlesen

Frage & Antwort, Teil 5: Alphabetisierung und Zweitschrifterwerb

Frage:

Hallo Kato,

eine tolle Seite hast du. Ich möchte Flüchtlinge in einer Notunterkunft in meinem Stadtteil die deutsche Sprache näher bringen. Es handelt sich fast ausschließlich um Leute aus dem arabischen Raum. Bisher gehe ich zweimal in der Woche mit einem Bewohner joggen. Wir verständigen uns eigentlich nur mit Händen und Füßen, da er nur Arabisch und Farsi spricht.  Ihm ein paar deutsche Wörter beizubringen ist nicht das Problem, aber um richtig zu lernen muss das lateinische bekannt sein, oder sehe ich das falsch. Ich habe schon einige Seiten mit deutschen Vokabeln und entsprechenden Bildern vorbereitet. Allerdings ist mir rätselhaft, wie jemand damit etwas anfangen soll, der unser Alphabet nicht kennt.  Weißt du, wie ich am besten vorgehen kann um nicht nur mündlich mit den Leuten zu arbeiten?

Viele Grüße, Thomas

 

Antwort:

Lieber Thomas,

vielen Dank für deine Mail und dein Engagement in deinem Stadtteil!

Du hast Recht, um „richtig“ Deutsch zu lernen, müssen die Neuankömmlinge das lateinische Alphabet ebenfalls erlernen. (Klar, theoretisch kann man eine Sprache ausschließlich mündlich lernen/ nutzen, aber das bringt den Geflüchteten ja herzlich wenig im Alltag, wenn sie zum Beispiel Formulare ausfüllen müssen.)

Menschen das Lesen und Schreiben beizubringen nennt man Alphabetisierung. Weiterlesen