Schlagwort: Lehrkraft

Hausaufgaben – auch in freiwilligen Deutschkursen?

Nutzen und Effektivität von Hausaufgaben werden immer wieder diskutiert. Ich persönlich muss sagen, dass ich als Kind fast immer meine Hausaufgaben gemacht habe und denke, dass sie einen großen Beitrag zu meinem Lernerfolg geleistet haben. Privat bin also auf jeden Fall ein Fan von Hausaufgaben. Das bedeutet aber nicht, dass ich auch in meiner Rolle als Lehrerin immer dazu neige, Hausaufgaben aufzugeben.

Vor allem bei freiwilligen Deutschkursen ohne Anwesenheitspflicht, Notendruck und Prüfungen stellt sich die Frage: Sollen überhaupt Hausaufgaben aufgegeben werden? Weiterlesen

Kostenloser Online-Kurs für ehrenamtliche Lehrkräfte

Ab dem 1. Februar steht Ehrenamtlichen ein kostenloser Online-Kurs zur Verfügung, der Ehrenamtliche bei den ersten Schritten auf dem Weg zur/zum DeutschlehrerIn für Geflüchtete begleiten soll. In sechs Lektionen werden Tipps gegeben und praktische Unterrichtsbeispiele gezeigt.  Der Lernaufwand wird mit vier bis sechs Stunden angegeben.

Der Kurs entstand in Zusammenarbeit von SAP und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und findet online mit Hilfe der Lernplattform openSAP statt. Um teilzunehmen, müssen sich Interessenten einen kostenlosen Nutzeraccount anlegen. Die Einschreibung ist bereits möglich und erfolgt online.

Mehr Infos & Einschreibung

 

 

Handreichung für Ehrenamtliche: Sprachanker

Unter dem Titel „Handreichung für die Gestaltung von Deutschkursen mit Flüchtlingen“ hat das Bildungswerk der Erzdiözese Köln e.V. ein kostenloses Dokument herausgegeben, das Ehrenamtlichen ohne Lehrerfahrung bei der Planung und Durchführung von Deutschkursen für geflüchtete Menschen unterstützen soll. Die Handreichung ist Teil des Qualifizierungsangebots „Sprachanker“ in Köln, doch auch losgelöst lässt sich dieses Dokument gut in der Flüchtlingshilfe einsetzen.

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Sozialformen im (Deutsch-) Unterricht

Der Begriff „Sozialform“ mag zunächst einmal abstrakt klingen; dennoch können wir uns schnell etwas darunter vorstellen, wenn wir an verschiedene Situationen denken: Ein Vortrag, bei der eine Person vor allen anderen spricht. Ein Erste-Hilfe-Kurs, bei der jeder die Reanimation an der Puppe üben muss. Ein Spanisch-Kurs an der Volkshochschule, bei dem die Teilnehmenden sich gegenseitig Wörter abfragen.

Welche Sozialformen gibt es?

Wir haben nun bereits drei Beispiele gesehen. Generell kann man vier verschiedene Sozialformen unterscheiden:

einzelarbeit Einzelarbeit Die KursteilnehmerInnen arbeiten still, alleine und selbstständig.
partnerarbeit Partnerarbeit Die KursteilnehmerInnen arbeiten zu zweit, zum Beispiel mit dem Sitznachbar.
gruppenarbeit Gruppenarbeit Die KursteilnehmerInnen arbeiten in Gruppen zusammen.
frontalunterricht Frontalunterricht/ Plenum Die Lehrperson spricht, die TeilnehmerInnen hören zu. Es gibt Unterarten, zum Beispiel durch das Stellen von Fragen an die Zuhörenden (=mehr Interaktion).

In manchen Büchern werden Frontalunterricht und Plenum (auch Klassengespräch) separat aufgeführt. Unter Frontalunterricht versteht man dabei, dass ausschließlich der Lehrer spricht. Im Plenum/Klassengespräch sind grundsätzlich alle in der Hörer- aber auch Sprecherposition (z.B. Frage, Diskussion). Ich bleibe in diesem Artikel bei der Einteilung in vier Typen.

Vor- und Nachteile der Sozialformen

Welche Sozialform ist am besten? Natürlich kann man da mal wieder keine eindeutige Antwort geben, denn alle Sozialformen haben sowohl Vor- als auch Nachteile: Weiterlesen

Erfahrungsbericht: Deutsch mit Flüchtlingen

Das Projekt „Deutsch mit Flüchtlingen“ der Hochschule RheinMain bringt Geflüchtete und Studierende zusammen. Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen unterrichten ihre Muttersprache Deutsch. Wie sich dieser Perspektivwechsel anfühlt, berichtet in diesem Gastbeitrag die Studentin Cora.

Manchmal gibt es im Leben Momente, in denen man Entscheidungen trifft, ohne lange darüber nachzudenken; Entscheidungen, bei denen man sich möglicherweise schon Sekunden später selbst fragt: „Wieso habe ich das getan?“. Meine Zusage dazu, mich in meinen Semesterferien ehrenamtlich bei einem von meiner Hochschule organisierten Projekt zu engagieren, in dem Studierende Geflüchteten Deutschunterricht geben, war so eine Entscheidung. Denn allein der Gedanke daran, vor einer Gruppe Menschen zu sprechen, verursacht bei mir Übelkeit, Herzrasen und schweißnasse Hände.

IMG_3136_2Ich habe mich mein gesamtes Studium hindurch um Referate und Vorträge herumgemogelt, wenn es irgendwie möglich war. Was also hat mich dazu bewegt, mich freiwillig in genau die Situation zu bringen, die ich sonst mit allen Mitteln vermeide? Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Jedenfalls habe ich meine Entscheidung nicht bereut. Weiterlesen

Tipps für den DaZ-Unterricht: DaZugehören Magazin

Das kostenlose Magazin „DaZugehören“ (Klett Verlag) liefert Tipps und konkrete Materialien (Kopiervorlagen und Downloads) rund um den DaZ-Unterricht. Der Schwerpunkt liegt bei der Arbeit mit Kindern in sogenannten Seiteneinsteigerklassen – viele Tipps lassen sich aber natürlich auch auf die Arbeit mit erwachsenen Lernenden übertragen.

Das Heft kann kostenlos heruntergeladen und als Print-Version abonniert werden.

Die Zielgruppe scheint bei Lehrkräften zu liegen, die bisher über nicht so viel Erfahrung mit DaF oder DaZ verfügen. Sehr lesenswert ist meiner Meinung nach zum Beispiel der Abschnitt „Wichtige Bausteine des DaZ-Unterrichts“ (S. 16-18).

Herzlichen Dank an Fabi für den Hinweis auf das Magazin.

Facebook-Gruppen für DaF- und DaZ-LehrerInnen

Zum einfacheren Austausch zwischen DaF- und DaZ-Lehrkräften gibt es mittlerweile einige Facebook-Gruppen, die ich an dieser Stelle kurz verlinken möchte. Diese Gruppen ermöglichen die unkomplizierte Vernetzung mit KollegInnen und den Austausch von Materialien, Tipps und/oder Neuigkeiten rund um Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache.

  • Neu gegründet wurde die Gruppe „Materialsammlung DaF/DaZ: Flüchtlingshilfe konkret!„. Wie der Name schon verrät, geht es um Tipps und Links für die Arbeit mit Flüchtlingen. [Update 01/2017: Die Gruppe ist mittlerweile über 10.000 Mitglieder stark]
  • Eine noch kleine Gruppe, die ebenfalls aus der Flüchtlingsarbeit heraus entstanden ist, ist „DaZhub: Austausch zu Deutsch als Zweitsprache (auch für Laien)„. Genau wie DaF für Flüchtlinge richtet sich auch DaZhub an Laien, die ehrenamtlich in der Sprachvermittlung aktiv sind.
  • Eine allgemeine Gruppe für DaF-LehrerInnen lautet „DaF – Lehrer / Teacher of German as a Foreign Language„. Mit knapp 7000 Mitgliedern findet ein aktiver Austausch unter Profis statt.
  • [Update 01/2017:] Die Gruppe „Pädagogen in der Flüchtlingshilfe“ ist – wie der Name schon sagt – nicht direkt für DaF/DaZler, sondern für Pädagogen allgemein, z.B. BetreuerInnen von UMFs. Dennoch findet man in ihr hilfreiche Anregungen für die Arbeit mit den Geflüchteten.
  • [Update 01/2017:] Neu gegründet für das gleichnamige wb-web-Dossier: „Sprachbegleitung einfach machen!„. In der geschlossenen Gruppe können die Themen des Dossiers vertieft diskutiert werden.
  • Darüber hinaus gibt es auch lokale Gruppen, zum Beispiel „DaF/DaZ Lehrer München„. Schaut einfach mal, ob es für eure Stadt, Region oder euer Bundesland eine Gruppe gibt.

Tipp: Suchfunktion! Facebook bietet die Funktion, innerhalb von Gruppen die Beiträge nach Stichworten zu durchsuchen. Wenn ihr auf der Suche nach einem konkreten Thema seid, zum Beispiel „Präteritum“ oder „Arztbesuch“, solltet ihr auf jeden Fall als erstes die Suchfunktion benutzen.

10 Tipps für (ehrenamtliche) Sprachtrainer von Prof. Hermann Funk

Prof. Hermann Funk, Inhaber des Didaktik- und Methodik-Lehrstuhls am Institut für Auslandsgermanistik der Universität Jena, gibt in diesem Video 10 Tipps für Menschen, die (ehrenamtlich) als DaF oder DaZ-DozentInnen arbeiten möchten: 

In Kurzform lassen sich seine Tipps folgendermaßen zusammenfassen:

Tipp 1: Bescheidenheit: Hilfe holen und Tipps annehmen
Tipp 2: Freundlichkeit & persönliches Engagement: Interesse zeigen
Tipp 3: Geduld & Ausdauer mitbringen
Tipp 4: Passende Lehrwerke auswählen
Tipp 5: Unterrichtsmaterialien verwenden: Mut zur Lücke
Tipp 6: Planen und Lernziele formulieren
Tipp 7: Abwechslungsreiche Arbeitsformen einsetzen
Tipp 8: Wortschatzförderung: Wendungen statt Einzelwörter
Tipp 9: Sinnvolle und lebensnahe Übungen machen
Tipp 10: regelmäßige Tests durchführen

 

Lernungewohnte Flüchtlinge im Deutschkurs

Dass die AsylbewerberInnen alles andere als eine homogene Gruppe sind, ist kein Geheimnis. Unter den Geflüchteten befinden sich nicht nur die vielzitierten Ärzte, Ingenieure und weitere Fachkräfte, sondern auch Menschen, die in ihrem Heimatland nur wenige Jahre oder gar nicht zur Schule gegangen sind und über wenig (institutionelle bzw. formale) Bildung verfügen.

Diese Voraussetzungen haben natürlich einen Einfluss auf den Lernprozess im Deutschkurs. Ich möchte an dieser Stelle das Begriffspaar „lerngewohnt“ und „lernungewohnt“ einführen. Beachtet bitte, dass dies nichts mit der Intelligenz, (Sprach-)Begabung oder Motivation zu tun hat. Nur weil jemand lernungewohnt ist, heißt dies nicht automatisch, dass er oder sie „dumm“ ist oder nicht Deutsch lernen kann! Die Lehrkraft steht jedoch vor der Aufgabe, den Unterricht gemäß den Bedürfnissen der lernungewohnten TeilnehmerInnen zu gestalten.

Ein Überblick über die Unterschiede zwischen lerngewohnten und lernungewohnten LernerInnen:
Lerngewohnte TeilnehmerInnen Lernungewohnte TeilnehmerInnen
Haben in ihrer Heimat für mehrere Jahre die Schule und ggf. eine Hochschule besucht Haben nicht oder nur unregelmäßig die Schule besucht
haben keine Probleme, in ihrer Muttersprache zu lesen und zu schreiben sind in ihrer Muttersprache nicht oder nicht vollständig alphabetisiert
haben eine Fremdsprache (idealerweise mit dem lateinischen Alphabet, z.B. Englisch oder Französisch) gelernt Haben noch keine Fremdsprache gelernt
verfügen über grammatisches und metasprachliches Wissen (z.B. was ein Verb ist) Verfügen nicht über metasprachliches Wissen
Kennen Lerntechniken und wissen, was für ein Lerntyp sie sind Kennen keine Lerntechniken
sind Unterrichtssituationen und können über mehrere Stunden hinweg zuhören und sich konzentrieren Haben evtl. Probleme damit, sich über einen längeren Zeitraum hinweg zu konzentrieren und zuzuhören
kennen verschiedene Aufgabenarten und Bearbeitungsmodi Haben Probleme, Aufgabenstellungen und Übungsformen zu verstehen; haben Probleme, zwischen Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit zu unterscheiden
Können sicher mit Hilfsmitteln (z.B. versch. Stifte; Wörterbuch) umgehen Haben evtl. Probleme, über einen längeren Zeitraum mit der Hand zu schreiben; unsicher im Umgang mit Hilfsmitteln

Aus diesen Unterschieden ergeben sich einige Punkte, die im Unterricht beachtet werden sollten:

Zunächst einmal ist es sinnvoll, lerngewohnte und lernungewohnte TeilnehmerInnen in eigene Gruppen einzuteilen. Der Grund hierfür ist, dass es sehr schwierig ist, allen TeilnehmerInnen gerecht zu werden, wenn sie unterschiedlich schnell Fortschritte machen. Die einen langweilen sich, wenn etwas immer wieder wiederholt wird; die anderen sind überfordert, wenn die nächste Lektion begonnen wird. [Wer noch nicht alphabetisiert ist, braucht natürlich einen Alphabetisierungskurs!]

Ich gehe also jetzt davon aus, dass die Lernwilligen in unterschiedliche Gruppen eingeteilt wurden.  Die folgenden Tipps beziehen sich auf den Unterricht in einer Gruppe mit Lernungewohnten: Weiterlesen

[Links] Materialsammlung für DeutschlehrerInnen

Materialien des ZUM

DaZ-Handbuch

Das DaZ-Handbuch listet Lehrwerke (mit Kurzrezensionen), Apps und weitere Materialien übersichtlich auf.

tun.starthilfe Eichstätt

Die tun.starthilfe bietet verschiedene Materialien (Plakate, Übungsblätter, …) als PDF zum Download.

Kostenlose Unterrichtsmaterialien für ehrenamtliche LehrerInnen

Das Team von Lingolía hat für ehrenamtliche LehrerInnen eine Sammlung von Arbeitsblättern für die Arbeit mit LernerInnen ohne bzw. mit geringen Vorkenntnissen zusammengestellt. Das 69 Seiten umfassende PDF kann kostenlos heruntergeladen werden, solange es sich um ehrenamtlichen Unterricht handelt.

Auch der Verlag an der Ruhr hat drei Pakete mit kostenlosen PDFs geschnürt. Zielgruppe sind Kita- und Grundschulkinder sowie SchülerInnen der Sekundarstufe.

Deutschkurs Klosterneuburg

Unter deutsch.fit kann man die Lektionen und Workbooks des Deutschkurses kostenlos herunterladen. Er ist speziell auf die Situation von AsylbewerberInnen abgestimmt.

fluechtlingsdeutsch.tumblr.com

Auf dem tumblr-Blog „fluechtlingsdeutsch“ werden Links gesammlt.

ehrenamt-asyl.de

Die Webseite ehrenamt-asyl.de sammelt Links und Informationen der folgenden Kategorien: Material für Lehrende, Selbstlernen, Orientierungshilfen und Alphabetisierung.

Equal SEPA

Eine umfangreiche Sammlung an Materialien, aber auch Dokumenten für die Organisation des Unterrichts, als auch Erfahrungsberichte finden sich unter equal-sepa.de

Tipps für (neue) LehrerInnen

Das kostenlose Magazin „DaZugehören“ (Klett Verlag) liefert Tipps und konkrete Materialien (Kopiervorlagen und Downloads) rund um den DaZ-Unterricht.

Auch der Hueber Verlag gibt 10 Praxistipps für NeueinsteigerInnen in der Sprachförderung.

Basiswissen Linguistik für LehrerInnen

Der Linguist und Blogger Fabian Bross (sprach-blog.de) erstellt Videos mit Hintergrundwissen – für ehrenamtliche LehrerInnen gut zu wissen! Alle Videos

Weitere Materialien

Lehr- und Lernmaterialien der DaF-Dozentin Elisabeth Schmidt

Downloads von wycliff.de (Stundenentwürfe, Musterlektionen)