Was ist eigentlich der Unterschied zwischen DaF und DaZ?

Mich erreichte heute eine Mail mit dem Hinweis, dass der Titel dieses Blogs ja eigentlich falsch sei – schließlich erlernen Geflüchtete in Deutschland die deutsche Sprache als Zweitsprache (DaZ) und nicht als Fremdsprache (DaF).

Ich nehme diese Mail zum Anlass, um kurz zu erklären, was der Unterschied zwischen DaF und DaZ ist und warum dieser Blog trotzdem DaF für Flüchtlinge heißt.

DaF = Deutsch als Fremdsprache. DaZ = Deutsch als Zweitsprache.
In beiden Fällen lernen Menschen mit einer anderen Muttersprache Deutsch.

Deutsch als Fremdsprache

Man spricht von Deutsch als Fremdsprache, wenn die Lernenden nicht in Deutschland, sondern in ihrem Heimatland Deutsch lernen und der Unterricht gesteuert stattfindet. Weiterlesen

WhatsGerman: Deutsch lernen per WhatsApp

Ein Deutschkurs in der Hosentasche, zeit- und ortsunabhängig. Die Idee hinter WhatsGerman ist ganz einfach: viele Flüchtlinge besitzen sowieso ein Smartphone und WhatsApp.

Nun können sie sich mit Hilfe der App täglich eine kleine Deutsch-Lektion zuschicken lassen.

Unter WhatsGerman.de können sich Interessierte für drei verschiedene Kurse anmelden:

  • The alphabet / Das Alphabet
  • Daily Phrases / Phrasen
  • Grammar / Grammatik

Um den Kurs zu abonnieren, muss bloß die Nummer ins Handy gespeichert und eine erste Nachricht verschickt werden. Der Service ist kostenlos. Allerdings werden zum Teil Videos verschickt, die das Datenvolumen belasten können, wenn man nicht im WLAN ist.

Wie funktioniert das?

WhatsApp ist den meisten Usern als Chat-App bekannt, um Kontakt mit FreundInnen oder Gruppen zu halten. Doch seit einiger Zeit verfügt die App auch über eine Broadcast-Funktion, mit deren Hilfe man Nachrichten an eine Vielzahl von Menschen schicken kann, ohne dass diese miteinander schreiben können (wie bei Gruppen) und die Handynummern der anderen TeilnehmerInnen sehen können.

screenshot_whatsgerman

Screenshot: WhatsGerman auf einem Android-Smartphone

Selbstverständlich können tägliche WhatsApp-Nachrichten keinen richtigen Sprachkurs ersetzen. Das ist aber auch gar nicht das Ziel des Kurses: „It aims to teach basic German to refugees before they can take part in a proper language course.“, heißt es auf der Webseite.

Der Dienst wird als „charity“ von der Werbeagentur Plan.Net angeboten. WhatsGerman gibt einen Vorgeschmack, wie digitale Medien und das Erlernen von Sprachen mit den fortschreitenden technischen Mitteln miteinander verknüpft werden können.

Kostenloser Online-Kurs für ehrenamtliche Lehrkräfte

Ab dem 1. Februar steht Ehrenamtlichen ein kostenloser Online-Kurs zur Verfügung, der Ehrenamtliche bei den ersten Schritten auf dem Weg zur/zum DeutschlehrerIn für Geflüchtete begleiten soll. In sechs Lektionen werden Tipps gegeben und praktische Unterrichtsbeispiele gezeigt.  Der Lernaufwand wird mit vier bis sechs Stunden angegeben.

Der Kurs entstand in Zusammenarbeit von SAP und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und findet online mit Hilfe der Lernplattform openSAP statt. Um teilzunehmen, müssen sich Interessenten einen kostenlosen Nutzeraccount anlegen. Die Einschreibung ist bereits möglich und erfolgt online.

Mehr Infos & Einschreibung

 

 

Neues Willkommens-Alphabet mit Alltags-Piktogrammen

Gestern erreichte mich die Mail von Johanna aus Berlin:

„Ich bin eine Kommunikationsdesignerin aus Berlin und habe gemeinsam mit einer Freundin, die Deutschunterricht an einem Flüchtlingsheim gibt, ein Piktogramm-Alphabet für Flüchtlinge entwickelt. Statt „A“ wie „Affe“ und „B“ wie „Bär“ habe ich nützlichere Piktogramme wie „Arzt“ und „Bus“ gestaltet. Im gängigen und faltbaren A4-Format können Geflohene das Alphabet jederzeit mit sich führen und die Piktogramme unterwegs auch mal zur Orientierung nutzen (Beispiel „Supermarkt“).

Der Bitte, ihr Piktogramm-Alphabet hier zu veröffentlichen, komme ich gerne nach. Weiterlesen

Handreichung für Ehrenamtliche: Sprachanker

Unter dem Titel „Handreichung für die Gestaltung von Deutschkursen mit Flüchtlingen“ hat das Bildungswerk der Erzdiözese Köln e.V. ein kostenloses Dokument herausgegeben, das Ehrenamtlichen ohne Lehrerfahrung bei der Planung und Durchführung von Deutschkursen für geflüchtete Menschen unterstützen soll. Die Handreichung ist Teil des Qualifizierungsangebots „Sprachanker“ in Köln, doch auch losgelöst lässt sich dieses Dokument gut in der Flüchtlingshilfe einsetzen.

sprachanker02 Weiterlesen

Verkehrsregeln für Fahrradfahrer: Informationsbroschüre

In vielen Städten gibt es Initiativen, die Flüchtlinge durch gespendete Fahrräder mehr Unabhängigkeit und Mobilität ermöglichen wollen. Für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr (egal ob mit dem Fahrrad, mit dem Auto oder zu Fuß) ist es notwendig, Verkehrsregeln und Schilder zu kennen.

Das Bistum Trier hat deshalb eine Broschüre mit den wichtigsten Verkehrsregeln im deutschen Straßenverkehr herausgegeben und in verschiedene Sprachen übersetzt: Albanisch, Arabisch, Englisch, Bosnisch, Englisch, Französisch, Kroatisch, Mazedonisch, Paschto, Persisch/Farsi, Russisch, Serbisch und Tigrinya.

Die PDFs können auf der Webseite des Bistums heruntergeladen und anschließend ausgedruckt werden.

Deutsch-Skripts der PH Oberösterreich

Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer der Pädagogischen Hochschule in Oberösterreich haben ein Deutsch-Skript erstellt, das „zum selbstbestimmten Lernen im Alleingang ermächtigen, aber auch für Lehrer_innen im Rahmen von Deutschkursen benutzt werden“ soll. „Vor allem aber soll es Menschen anregen, sich selbst als freiwillige Lehrer_innen zu versuchen.“ Mehr Informationen und das Skript zum Download mit Übersetzungen auf Englisch plus Russisch, Arabisch und Farsi gibt es auf der Webseite Supportrefugees.oeh.ac.at, die Projekte von österreichischen Studierenden zusammenträgt.

Die Skripte dürfen zu nichtkommerziellen Zwecken frei verwendet werden.

Beachtet beim Download der Materialien bitte, dass die Skripte recht groß sind (40-50MB) und dass sie möglicherweise österreichische Varietäten enthalten.

Sozialformen im (Deutsch-) Unterricht

Der Begriff „Sozialform“ mag zunächst einmal abstrakt klingen; dennoch können wir uns schnell etwas darunter vorstellen, wenn wir an verschiedene Situationen denken: Ein Vortrag, bei der eine Person vor allen anderen spricht. Ein Erste-Hilfe-Kurs, bei der jeder die Reanimation an der Puppe üben muss. Ein Spanisch-Kurs an der Volkshochschule, bei dem die Teilnehmenden sich gegenseitig Wörter abfragen.

Welche Sozialformen gibt es?

Wir haben nun bereits drei Beispiele gesehen. Generell kann man vier verschiedene Sozialformen unterscheiden:

einzelarbeit Einzelarbeit Die KursteilnehmerInnen arbeiten still, alleine und selbstständig.
partnerarbeit Partnerarbeit Die KursteilnehmerInnen arbeiten zu zweit, zum Beispiel mit dem Sitznachbar.
gruppenarbeit Gruppenarbeit Die KursteilnehmerInnen arbeiten in Gruppen zusammen.
frontalunterricht Frontalunterricht/ Plenum Die Lehrperson spricht, die TeilnehmerInnen hören zu. Es gibt Unterarten, zum Beispiel durch das Stellen von Fragen an die Zuhörenden (=mehr Interaktion).

In manchen Büchern werden Frontalunterricht und Plenum (auch Klassengespräch) separat aufgeführt. Unter Frontalunterricht versteht man dabei, dass ausschließlich der Lehrer spricht. Im Plenum/Klassengespräch sind grundsätzlich alle in der Hörer- aber auch Sprecherposition (z.B. Frage, Diskussion). Ich bleibe in diesem Artikel bei der Einteilung in vier Typen.

Vor- und Nachteile der Sozialformen

Welche Sozialform ist am besten? Natürlich kann man da mal wieder keine eindeutige Antwort geben, denn alle Sozialformen haben sowohl Vor- als auch Nachteile: Weiterlesen