In diesem Text stelle ich euch meine Methode vor, wie ich in einem universitären Grammatikkurs meine Stundenanfänge gestalte.
Zunächst einmal muss ich hier ganz deutlich die Unterscheidung treffen, für was für LernerInnen und unter welchen Bedingungen ich diese Methode nutze.
Der Kurs, von dem ich euch jetzt erzähle, ist ein wöchentlicher Kurs (90 Minuten) an der Universität. In der Regel wird pro Woche ein neues Thema behandelt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (TN) sind Erasmus-Austauschstudierende, Masterstudierende aus dem Ausland und Doktoranden. Es handelt sich also um weitestgehend lerngewohnte, motivierte und selbstständige TN.
Meine Vorgehensweise würde für einen Kurs mit Lernungewohnten vermutlich nicht funktionieren. Mehr dazu später.
Stundenanfang mit Wiederholung
Nach der Begrüßung (Guten Tag/Abend, wie geht’s?) stelle ich die Eingangsfrage: „Was haben wir letzte Stunde gemacht/gelernt?“
Beim ersten Mal (also zu Beginn der zweiten Unterrichtsstunde mit dieser Gruppe) muss man eventuell noch dazu erklären: „Wir machen eine Wiederholung – ihr fangt an.“ Spätestens beim dritten Mal sollten die TN wissen, dass die Stunde stets mit der Wiederholung beginnt.
Im besten Fall rufen dann die TN Stichworte aus der letzten Stunde in den Raum. (Wenn es am Anfang hakt, leite ich mit einfachen Fragen zum Thema, um den Redefluss zu starten.)
Ich stelle mich unwissend, lasse die TN erklären und schreibe dabei an die Tafel. Mit Nachfragen lenke ich, z.B. „Was ist das?“ „Wie lautet die Regel?“ „Gibt es auch Ausnahmen?“ Der Haupt-Redeanteil liegt bei den Studierenden! Weiterlesen